Warship Mars

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Digitale Archäologie

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Warship Mars

Ein virtuelles Eintauchen in jüngst wiederentdeckte Geschichte

Das schwedische Flaggschiff Mars, oder auch “die Makellose”, sank vor über 400 Jahren in die Tiefen der Ostsee. Wissenschaftler wollen ihr Wrack für die Öffentlichkeit zugänglich und erlebbar machen, doch eine Bergung ist zu riskant. Eine Virtual-Reality-Anwendung macht die Erforschung des einst größten Kriegsschiffes in Europa nun für jeden möglich.

Im Frühling 2011 gelingt einer Tauchexpedition die Sensation! Nach 20 Jahren Suche identifiziert das Team um Ocean Discovery das Wrack der Mars in etwa 80 Metern Tiefe nahe Öland, Schweden. Aufgrund zu hoher Kosten und dem Risiko, das erstaunlich gut erhaltene Wrack zu sehr zu beschädigen, kam eine Bergung allerdings nicht in Frage. Stattdessen wurde es vom Taucher- und Archäologenteam fotografisch genauestens dokumentiert und im nächsten Schritt von den Berliner Spezialisten realities.io in eine digitale Fotogrammetrie-Rekonstruktion überführt.

Dieser digitale Zwilling des mächtigen Schlachtschiffes kann in der VR-Anwendung Warship Mars nun von jedermann selbst erforscht werden. Ausgerüstet mit einem Tauchscooter begibt sich der Nutzer in die Tiefen der Ostsee um die Geheimnisse und Artefakte der Mars zu fotografieren und sie anschließend im virtuellen Forschungslabor zu analysieren. Dort gibt es dann auch spannende, von Wissenschaftlern kuratierte Fotos, Hintergrundinformationen und szenische Illustrationen, die mehr über die Geschichte des Schiffs verraten.

Entwickelt wurde die Anwendung im Rahmen des Global Historical Archive in Kooperation mit Facebook. Sie soll von jedermann einfach zu Hause erlebt werden können, weshalb die Oculus Quest speziell als Zielplattform ausgewählt wurde.

Makellose Technologie

Aufgrund der Hardware-Beschränkungen, die ein mobiles VR-Headset mit sich bringt, war die Performance-Optimierung des Fotogrammetrie-Modells eine der größten Herausforderungen des gesamten Projekts. Wie das funktioniert hat, und welche weiteren Besonderheiten es beim Design der virtuellen Unterwasser-Expedition gab, erklären wir im Rahmen des TNG Techday.

Für den technologischen Ansatz der Wissensvermittlung und archäologischen Forschung in XR wurde Mars zudem mit dem 3. Platz beim-Hugo-Junkers-Preis in der Kategorie “Innovativste Projekte aus dem Bereich Applied Interactive Technologies” ausgezeichnet.

Behind the scenes

Zusätzlich zum digitalen Wrack wurden weitere Objekte wie Granaten, ein Grapnel, Silbermünzen, der Kapstan, Kettenschüsse etc. erstellt, um das Leben auf See in der damaligen Zeit abzubilden. Diese Modelle mussten natürlich ebenfalls für den Einsatz in VR optimiert, aber vor allem historisch akkurat sein. Letzteres wurde durch einen stetigen Austausch mit den Spezialisten von Ocean Discovery sichergestellt.

ZeitraumJanuar - Dezember 2019

KundeRealities.io

TeamFelix Herbst, Marvin Podsendek, Felix Reinemann

KooperationOcean Discovery, Universität Stockholm, Facebook

LinksOcean Discovery Realities.io Stockholm University Felix Stief

Quill Artist Felix Stief

Photogrammetie David Finsterwalder, Daniel Sproll, Azad Balabanian

Meeresforschung Ingemar Lundgren

Inhaltliche Beratung Johan Rönnby, Rolf Warming, Niklas Eriksson, Ingvar Sjöblom